Digitale Barrierefreiheit – Digitale Teilhabe und zusätzlich auch Wettbewerbsvorteil?
mit Michael Düren
Unser Gast in dieser Folge ist Michael Düren, Leiter des Kompetenzzentrums „Digitale Teilhabe für Alle“ der Pfennigparade, Mitglied diverser Ausschüsse zur Barrierefreiheit in der Informationstechnik und in der Bildung und Autor des Leitfadens: „Von Anfang an digitale Barrieren vermeiden, Umsetzung der BITV 2.0 für Kommunalverwaltungen in Bayern“.
„Man kann heute bereits den Grad der Barrierefreiheit von Digitalisierung wunderbar messen. Es gibt eine Norm dazu. Dann bin ich aber nur konform. Konform kann heißen, ich brauche auf einer Webseite 200-mal die Tab-Taste, um das Ziel zu erreichen. Das ist zwar okay, aber aus der Nutzerperspektive, aus der Menschzentrierung betrachtet eine Katastrophe. Mit der Pfennigparade versuchen wir genau hier diese beiden Welten zusammenzubringen.“
Ab 2025 tritt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz in Kraft. Unternehmen sollen ab dann sicherstellen, dass der Zugang zu ihren Webseiten, elektronischen Dokumenten, Programmen mit grafischer Oberfläche oder mobilen Anwendungen für alle Nutzenden ohne Hindernisse ermöglicht wird. Gemeinsam mit Aktion Mensch und Google hat die Pfennigparade in diesem Jahr eine Untersuchung zu barrierefreien Webshops durchgeführt, die zeigt, dass lediglich 25 Prozent der untersuchten Unternehmen bereits heute barrierefreie Angebote anbieten. Aber Barrierefreiheit ist viel mehr als nur Webseiten und Apps. In diesem faszinierenden Gespräch gibt Michael uns wertvolle und facettenreiche Einblicke in die Welt der digitalen Barrierefreiheit und digitalen Teilhabe mit der Diversität ihrer Herausforderungen und Lösungsansätzen.
Von den Merkmalen und der Messbarkeit „echter“ Barrierefreiheit in der Digitalisierung und den Voraussetzungen für eine erfolgreiche digitale Teilhabe für alle, über den nachhaltigen Aufbau von zugänglichen digitalen Welten und die mögliche Rolle von KI dabei, bis hin zur Accessibility und Barrierefreiheit als Wirtschaftsfaktor. Eines bleibt sicher: Wer heute schon nachhaltig barrierefreie Digitalisierung umsetzt, schafft damit nicht nur die dringend notwendige Inklusion der Betroffenen, sondern auch die Inklusion aller potenziellen Kundinnen und Kunden aus dieser wichtigen und sehr diversen Zielgruppe. Und das ist ein nicht zu unterschätzender Wettbewerbsvorteil in einer digitalen Welt, die sich bislang nicht schnell genug für alle geöffnet hat.
Ach ja, was sind Indiaca-Spiele und welche dazugehörigen Skills braucht man auch für eine barrierefreie Digitalisierung? 😊 – Einfach mal reinhören!